Soziale Frage

Als soziale Frage wird die Summe der ökonomischen Probleme, die aus der industriellen Revolution resultieren und damit das bürgerliche Leben im 19.Jahrhundert, dem Zeitalter der Industrialisierung, prägen, bezeichnet.

Um die sozialen Notstände zu lindern und dem Geschehen erstmals Luft zu machen wurde unter Veranlassung Bismarcks ein Entgegenkommen vom Staat eingeräumt. Dies geschah aber vielmehr aus Selbsterhaltung und Wahren der alten innenpolitischen Zustände, als aus humanitären/sozialen Gründen


Die Sozialpolitik Bismarcks

  • Bismarck war bewusst, dass seine politische Macht und die bestehende Gesellschaftsordnung nicht allein durch die politische Unterdrückung der Sozialdemokraten verteidigt werden konnte.
  • Er setzte eine für die damalige Zeit vorbildliche Sozialgesetzgebung durch. Mit der Förderung der Zufriedenheit der Arbeiter wollte Bismarck die Arbeiter von der Sozialdemokratie abbringen und für die Monarchie gewinnen.
  • Die Sozialgesetzgebung Bismarcks setzte Maßstäbe, die bis in die Gegenwart fortwirken. 1883 kam das Gesetz über die Krankenversicherung, ein Jahr später das Gesetz zur Unfallversicherung, und 1889 wurde die Alters- und Invalidenversicherung eingeführt.

Für Bismarck bot die Freiwilligkeit der Mitgliedschaft in einer sozialen Organisation keinen Schutz für die Arbeiter. Sein ursprünglicher Plan, die Krankenversicherung nicht durch Beiträge der Arbeiter, sondern über eine Erhöhung der indirekten Steuern zu finanzieren, scheiterte an Interessenverbänden (Tabakindustrie). Die Ersatzlösung war das Versicherungsprinzip (Leistung im Eintrittsfall), die Zwangsmitgliedschaft, die Beteiligung der Arbeitgeber und die Selbstverwaltung der Kassen.

Die Bestimmungen des Sozialistengesetzes vom Oktober 1878 machte die Sozialgesetzgebung Bismarcks für viele Arbeiter unglaubwürdig. Dazu kam, dass zunächst nur die größte Not gelindert wurde. Der Zulauf zu der sozialdemokratischen Partei hielt an. Bei der Reichstagswahl von 1887 erhielten die Sozialdemokraten 10,1% der Stimmen


Hier ein Video zu Bismarck: